Heinrich Ahrens

Heinrich Georg Friedrich Christian Ahrens, geb. am18.2.1824, war als Wanderfotograf 1863 in Ribnitz und mindestens von 1866 bis spätestens 1870 Fotograf in seiner Geburtsstadt Goldberg.

Fotografie im Visitformat, entstanden ca.1866-68, typische Atelierausstattung der Zeit: Teppich und einfarbiger Hintergrund

 

Rückseite des obigen Bildes. Die Dekoration über dem Namenszug ist in schlichterer Form, reduziert auf den kreisbildenden Gürtel bereits früher anzutreffen.

 


Stempel auf der Rückseite eines Visitporträts von C.H. Gent, Anfang der 1860er Jahre

1868 erhält Ahrens eine „Ehrenvolle Anerkennung“ für präsentierte Landschaften auf der Zweiten Ausstellung photographischer Arbeiten des Photographischen Vereins zu Hamburg. Diese Ehrung findet sich sehr bald auf den Rückseiten der Ahrensschen Arbeiten wieder.

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Am 08.06.1870 inserierte Heinrich Ahrens in der Rostocker Zeitung:

Eingefasst ist die Anzeige mit der Auszeichnung für Ahrens von der schon genannten Hamburger Ausstellung, wobei die Rückseite „auf dem Kopf steht“.

Der Standort am Lazaretttor war wohl gut gewählt, denn in unmittelbarer Nähe gab es z.B. „höhere Reitkunst, Pferdedressur und Gymnastik“ im Circus Salamonsky oder auch eine als hochseriös und wissenschaftlich avisierte Ausstellung von Folterwerkzeugen, in der u.a. die Mumie einer Seejungfer zu besichtigen war.
Damit Ahrens sein Handwerk ausüben konnte, stellte er wahrscheinlich ein Glashaus auf.

Ab spätestens Juli 1870 hatte Heinrich Ahrens ein Atelier in der Eselpföterstr. 7 bei der Malerwitwe Haack. Frau Haack war eine geborene Ahrens, also wahrscheinlich eine Verwandte von Heinrich Ahrens.

Annonce aus der Rostocker Zeitung vom 16.07.1870

Da die Eselföterstraße in Nord-Süd-Richtung verläuft, ist zu vermuten, dass Heinrich Ahrens im Hof des Hauses ein Glashaus oder ähnliches baute, da die Lichtverhältnisse im Haus selbst zum Fotografieren völlig ungeeignet waren.

Noch im selben Jahr zog Ahrens in die Kröpeliner Straße 14 und blieb dort bis 1889.
ahrens-soldaten-hunde-cdv-KopieDie Gestaltung der Rückseite ist dem Goldberger Porträt sehr ähnlich.
Im Jahr 1880 wirbt Ahrens zur Weihnachtszeit für die Herstellung von Kinderfotos. Kinder waren in der Anfangszeit der Fotografie keine optimalen Modelle. Wegen der langen Belichtungszeiten kam es bei (unruhigen) Kindern oft zu verwackelten Aufnahmen. Die Anzeige kann als Hinweis auf eine verbesserte Aufnahmetechnik gedeutet werden.

Visitformat
Visitformat
Visitformat
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Rostocker Zeitung, 09.12.1880
Rostocker Zeitung, 09.12.1880

 

Blick zum Kröpeliner Tor. Die Kröpeliner Straße 14 ist ganz links im Anschnitt noch zu erkennen. Das Schild vom Hut- und Mützen-Lager Niekammer gehört noch zum Haus Nr.13. Die Schilder des Berliner Schuhwarenhauses, von Fr. Neumann und der Hut-Fabrik Wilhelm Rath sind an der Nr. 14 befestigt. Die Rathsche Hutfabrik befand sich von 1898 und 1907 in der Nr. 14, also entstand das Bild frühestens 10 Jahre nach Schließung des Ateliers.

Ansichtskarte um 1930. Im Erdgeschoss der Kröpeliner Straße 14 (zweites Haus von links) befinden sich Filialen von C. Retelsdorf, Kaffee-Import und Dampfrösterei, und Schlachtermeister Karl Mittelbach.

Heute befindet sich eine Buchhandlung in der damaligen Kröpeliner Str. 14, heute Nr. 41.

Es ist davon auszugehen, dass das Fotoatelier sich nicht im Haus selbst war. Möglicherweise hat Heinrich Ahrens im Hof sein Atelier errichtet.

Ausschnitt aus einer Luftbildaufnahme aus den 1920er/30er Jahren. (Rechte: Foto Marburg)

Kröpeliner Straße mit dem Warenhaus Zeeck an der Ecke Kuhstraße. Das linke der beiden Kreuze markiert die Nr. 14, das rechte Kreuz einen möglichen Standort des Ateliers. Das Dach des schuppenähnlichen Baus hat eine Neigung, die eine Ateliernutzung ermöglicht hätte, wenn das Dach aus Glas gewesen wäre.

So bleibt vieles Spekulation.

 

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