Carl Pagels wurde 1871 in Berlin als Sohn eines Stubenmalers geboren. Vermutlich führte er um 1895 in Wittenburg ein Atelier.
Im Februar 1897 eröffnete Carl Pagels in Rostock ein Atelier in der Breiten Straße 21, das zuvor von Hugo Springmeier geführt wurde.
Anfangs verwies Pagels auf den Fotokartons noch auf seinen Ateliervorgänger.
Bald verzichtete er jedoch auf die namentliche Erwähnung.
Im Juni 1898 machte Pagels Werbung für seine Aufnahmen des dänischen Prinzenpaares und verwies dabei auf seinen Schaukasten in der Kröpeliner Straße. Dabei handelte es sich vermutlich um jenen Schaukasten, von dem es von Pagels´ Nachfolger Heinrich Zabel eine Aufnahme gibt, siehe dazu in folgendem Artikel: Heinrich Zabel
Pagels fotografierte auch in der Umgebung, in Teschendorf …
… und in Kösterbeck:
Im Juni 1900 übergab Carl Pagels das Atelier an Heinrich Zabel.
Die zeitliche Abfolge seiner nächsten Arbeitsorte ist aufgrund der vorhandenen Fotografien geschlussfolgert worden, sie könnte aber fehlerhaft sein.
Carl Pagels zog einige hundert Kilometer in Richtung Süden, nach Eisenberg im Herzogtum Sachsen-Altenburg.
Wohl um 1905 übernahm er das Atelier von Hermann Krausse in Treuen im Vogtland.
Die auf der Bildrückseite erwähnten Dankschreiben des Prinzen Christian von Dänemark und des Herzogs Ernst II. von Sachsen-Altenburg sind deutliche Hinweise darauf, dass die geschilderte Abfolge der Ateliers wohl stimmt.
Um 1910 ging Carl Pagels wieder nach Mecklenburg und betrieb in Crivitz ein Atelier.
Das Dachgeschoss des Hauses wurde für den Atelierbetrieb ausgebaut, um eine größere Glasfläche in die Außenwand integrieren zu können, auch die Dachfläche bestand teilweise aus Glas.
Pagels warb auf der Hauswand:
Atelier für moderne Photographie, Vergrösserungen, Kinderaufnahmen, HochzeitsGruppen. Rechts diagonal ist zu lesen: Verlag von Ansichtskarten
Erhalten hat sich eine Ansichtskarte des Örtchens Zölkow, einige Kilometer westlich von Crivitz gelegen:
Die Karte ist der zeitlich späteste Beleg des Schaffens von Carl Pagels. Zum Abschluss noch ein Ausschnitt der Karte in etwas größerer Abbildung, auf sich gut erkennen lässt, dass Fotografie Handarbeit war: die Blätter an den Bäumen sind einzeln mit dem Pinsel aufgetragen, um mehr Kontrast zu erreichen.