Sebastian Maaß wurde im Jahr 1853 im oberbayrischen Bad Reichenhall geboren. Von 1891 bis 1898 führte er in Hamburg am Neuen Wall ein Photographisches Atelier. Dieses wurde zuvor von Franz Wilhelm Benque (1857-1912) betrieben, der Wurzeln in Mecklenburg hat. (siehe: http://werner0304.alfahosting.org/wordpress/?page_id=1641 )
Im Februar 1898 übernahm Sebastian Maass das Atelier am Hopfenmarkt 14 von H. Grass. Maaß hatte im Jahr 1890 eine gebürtige Rostockerin geheiratet, vielleicht ist dort die Ursache für den Umzug nach Rostock zu suchen.
Maass warb mit soliden Preisen und Kinderbildern als Spezialität:
Zwei Beispiele von Kinderbildern:
Das Dutzend Visitformate kostete bei Maaß im Jahr 1900 4,50 Mark.
Nachdem im Jahr 1903 der Neubau des Wertheim-Warenhauses mit Fotoatelier eröffnet hatte und das Dutzend Visitporträts ab 1,80 Mark anbot, fiel der Preis bei Maaß auf 1,90 Mark.
Aus den Anfangsjahren des Ateliers haben sich viele Fotografien erhalten, oft sind es Frauenporträts.
Die Gestaltung der Untersetzkartons ist vom Jugendstil beeinflusst, auch bei dem folgenden Porträt eines Matrosen des SMS Kaiser Karl der Große.
Aber auch „Kniestücke“ und „ganze Figuren“ lichtete Maaß ab. Die Hintergründe waren (aus heutiger Sicht) nicht selten kitschig bis völlig unpassend. Zu den bewegten Hintergründen wurden noch Postamente, Bänke und Blumen hinzudekoriert.
Wohl zum Ende der 1910 Jahre stieg Maaß auf Postkartenformate um.
Die nächste Karte ist einer der wenigen Belege aus der Zeit nach den Hartkartonfotos.
Ob die nachfolgende Ansicht des Restaurants „Wartburg“ von Sebastian Maaß stammt, ist nicht ganz sicher. Als Fotograf ist rückseitig ein J. Maaß, Rostock, angegeben. Ist das nur ein Schreibfehler? Zu dieser Zeit gab es in Lübeck einen Fotografen J. Maaß. Hat er zeitweise in Rostock gearbeitet?
Das Atelier von Sebastian Maaß war bis 1931 in den Adressbüchern verzeichnet.
Sebastian Maaß starb im Jahr 1932.